Montag, 15. Oktober 2007

Zeit nach der OP

Montag, 15. Oktober 2007

Der heutige Besuch bei Mama war zum Glück erfreulicher als der gestrige, nach dem wir uns beide große Sorgen gemacht haben.. Heute bin ich mit Inge, Mamas Freundin, nach der Arbeit ins Krankenhaus gefahren und war nach einem beruhigenden Telefonat mit Assistenzarzt Ortner am Vormittag, bei dem er mir erzählte, dass Mama in der Nacht recht gut geschlafen hat und auch sonst fitter ist, wieder zuversichtlich, was den bevorstehenden Besuch anging.

Zuerst habe ich mich sehr darüber gefreut, dass Mama nicht mehr mit dem "Kunststoff-Zylinder" (Wir wissen das korrekte Wort noch immer nicht, aber man muss es sich wie einen großen, durchsichtigen Helm vorstellen, in dem der ganze Kopf drinnen ist und in welchen zusätzlich zu ihrer eigenen Atemluft noch Sauerstoff geleitet wird. Beim Atmen wird immer ein wenig Druck erzeugt, damit sie ihre Lunge trainieren kann und sich die Lungenflügel weiten.) im Bett lag, sondern "nur" mit einem dünnen Schlauch in der Nase (ebenfalls als Hilfe für die Atmung). Leider hatte dies aber nicht zu bedeuten, dass sich die Dinge so schnell gebessert haben, sondern dass sie den "Helm" einfach nicht mehr vertragen hat. Das Atmen fällt ihr also nach wie vor extrem schwer.. Ich habe heute wieder etwas mehr über den Grund dafür erfahren: Es ist nicht so sehr - wie man vielleicht anfangs vermuten würde - das jahrelange Rauchen vor der OP daran schuld, sondern vielmehr die Tatsache, dass die Lunge plötzlich viel mehr Platz hat als zuvor und sich jetzt ausbreiten kann. Dadurch "will" jetzt aber Luft in Bereiche der Lunge strömen, in die sie vorher nicht gekommen ist und dies gestaltet sich sehr schmerzhaft. Einen zweiten Grund stellt eventuell der Darm dar, der sich seit der OP nicht entleert hat (trotz zahlreicher Versuche..) und so von unten gegen die Lunge drückt.

Die Lunge betreffend haben Vati und ich nach einem Gespräch mit Dr. Ortner gestern angenommen, es handele sich um eine Lungenentzündung (da von Verschattungen auf dem Röntgenbild die Rede war, welche Bakterien bzw. eine Entzündung andeuten). Die Sache scheint nun aber doch nicht ganz klar zu sein. Nachdem ich heute gegangen bin, sollte noch ein CT von der Lunge gemacht werden, weil vermutet wird, dass jene Verschattungen auch (Blut-)Ergüsse oder Wasser-Ansammlungen sein könnten - welche beide mit Sicherheit eine unangenehme Behandlung nach sich ziehen würden. Da das CT aber erst im Laufe des Nachmittags gemacht werden sollte und ich eben schon früher dort war, weiß ich in diesem Punkt leider noch nichts Genaues...

Zusätzlich scheint jetzt auch der Magen "beleidigt" zu sein, weil sie sich übergeben musste - etwas sehr Unangenehmes, wenn man nicht aus dem Bett aufstehen kann. Verursacht wurde diese Übelkeit wahrscheinlich entweder durch die Anstrengungen von der Atemtherapie (bzw. den mit der Zeit spürbaren, unangenehmen Geruch des Sauerstoffs) oder irgendeine Medikamenten-Unverträglichkeit.

Ich muss aber trotz allem sagen, dass der heutige Besuch für mich persönlich erfreulich war, weil wir wenigstens ein wenig quatschen konnten und sie sich wieder sichtlich freuen konnte. Auch einige Lacher waren leise zu hören :o)
Ich habe ihr übrigens alle Kommentare, die ihr geschrieben habt, ausgedruckt und heute vorgelesen (auch dort gelassen, wenn sie Kraft zum Lesen hat) und sie lässt sich herzlich bedanken und freut sich schon, wenn sie "normal" Besuch empfangen kann!

Vati meinte, dass er heute leider nicht sicher weiß, ob er es schafft, früher von der Arbeit zu gehen und noch vor Ende der Besuchszeit ins Krankenhaus zu fahren, aber wenn es ihm doch gelungen sein sollte, dann gibt es vielleicht heute noch Neuigkeiten!

21:40 Uhr

Habe soeben erfahren, was das Lungen-CT ergeben hat, da Vati es doch noch geschafft hat, ins AKH zu fahren und - im Gegensatz zu mir - einen Arzt erwischt hat, mit dem er reden konnte:
Es ist rausgekommen, dass die Mama Wasser in der Lunge hat (ich weiß aber leider noch nicht, wie es dazu kommen konnte), dass dies aber nach ca. 2-3 weiteren Tagen behoben sein sollte und sie dann auch wieder normal und beschwerdefrei atmen kann!
Ich freue mich :o)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

ich danke euch beiden für die ausführlichen berichte und halte euch allen weiter die daumen!
ganz liebe grüße,
ruth